Aufmerksamkeits-November: Aufmerksame Ernährung - Meine Meinung

Da ich in diesem November ein paar Posts zum Thema Aufmerksamkeit veröffentlichen wollte, dachte ich mir, dass ich mich in diesem Sinne auch einmal mit dem Thema Ernährung befassen könnte.
Insbesondere in der heutigen Gesellschaft spielt Ernährung eine bedeutende Rolle, da sie ständig thematisiert wird. In fast jeder Zeitschrift gibt es die neusten Abnehmtipps, gefühlt jeden Monat wird eine neue Diät-Idee veröffentlicht und zahlreiche Menschen tracken, zählen und protokollieren, wieviel sie essen.
Dennoch heißt das nicht, dass zurzeit etwa eine gute Entwicklung am Laufen ist, vielmehr geht es in die negative Richtung. Alleine in den USA sind zwei Drittel der Menschen übergewichtig, 17 Prozent der Kinder sind adipös. Natürlich kann man diese Entwicklung (insbesondere die von Adipositas) nicht nur auf falsche Ernährung aufgrund von sozialen Faktoren, sondern oft auf genetische, neurobiologische und psychologische Faktoren zurückführen.

Allgemein geht es mir in diesem Text aber nicht um die Krankheitsbilder, sondern darum, was die meisten Menschen überhaupt essen. Denn welche Ernährungsweise ist eigentlich aufmerksam?
Natürlich ist es aufmerksam und sehr diszipliniert auf alle Makros genau das zu essen, was der Körper scheinbar benötigt. Meiner Meinung nach ist das aber eine relativ eingeschränkte Sichtweise. Hier dreht sich alles um den eigenen Körper, die eigenen Bedürfnisse und das eigene Wohlbefinden.
Für mich ist aufmerksame Ernährung aber eine Ernährung, die alle Lebewesen einschließt. Und JA, jetzt spreche ich von Veganismus.
Die Albert-Schweitzer-Stiftung definiert Veganismus so, dass keine Produkte zu sich genommen werden, „die vom Tier stammen“. Und genau diese Definition meine ich auch hier in diesem Text, da sie alle tierischen Produkte (also Fleisch, Fisch, Eier, Milch, Honig oder aber z.B. auch Schelllack aus Läusen) beinhaltet.
Weiterhin möchte ich noch eine Sache klarstellen, bevor es weitergeht: JA, ich ernähre mich vegan. Und JA, ich habe im letzten Urlaub Ausnahmen gemacht. Ihr könnt gerne eure Meinung dazu sagen, ich möchte das jetzt nicht weiter begründen. Außerdem JA, ich habe eine Jacke mit Daunen, eine normale Bettdecke, Lederstiefel aus der letzten Saison die ich trage und auch noch ein älteres Leder-Portemonnaie und einen Gürtel. Ich weiß, dass ich somit nicht vegan LEBE, aber ich kaufe keine nicht-veganen Sachen mehr nach, sondern trage die alten auf, weil ich es auch nicht gerechtfertigt finde, diese wegzuwerfen. Wenn euch das nicht passt, dann klickt halt weg, aber hier geht es ja auch um MEINE MEINUNG!

Jedenfalls möchte ich nicht auf den veganen Lebensstil im Allgemeinen, sondern auf aufmerksame Ernährung eingehen, die meiner Meinung nach veganer Ernährung entspricht. Denn welche Ernährungsweise nimmt sonst Rücksicht auf das Wohl der Tiere, die Umwelt UND auf den eigenen Körper zugleich?
Meiner Meinung nach tut das nur der Veganismus.
Die meisten Menschen, die Veganer werden, tun das aus ethischen Gründen. Wusstest du eigentlich, dass männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen schon geschreddert werden? Oder das Kühe geschlachtet werden, sobald sie nicht mehr genug Milch geben? Und dann stellt sich sowieso ja die Frage, inwiefern Tierhaltung und das Töten und anschließende Verzehren von Tieren durch den Menschen gerechtfertigt ist!
Aufmerksam ist eine Ernährungsform, die tierische Produkte beinhaltet, was die ethischen Beweggründe angeht somit nicht.
Aufmerksam für den Körper ist sie ebenfalls nicht. Es gibt schon einige Studien (die bekannteste ist wohl die China Study), die anhand von langen Tests an vielen Personen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und vielen Experimenten belegt, dass sich vegan ernährende Menschen weniger oft z.B. an Krebs erkranken, Verkalkungen in den Arterien und somit ein deutlich geringeres Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle haben.
Viele können sich mit solchen Beschreibungen wahrscheinlich nicht identifizieren, hiermit aber schon: zahlreiche Menschen, die sich vegan ernähren beschreiben schon nach einiger Zeit eine reinere Haut, eine höhere Leistungsfähigkeit und eine positivere Stimmung.
Und letztendlich nicht zu vergessen ist auch die Aufmerksamkeit gegenüber der Verantwortung, die jeder Mensch hat. Wir haben schließlich nur diese eine Erde, die bedroht ist, vor allem durch den Klimawandel. Eine aufmerksame, bewusste Ernährung kann dazu beitragen, dass diesem entgegengewirkt wird.
Durch den Verzicht von tierischen Produkten (jetzt meine ich hauptsächlich Kühe und Schweine) würde weniger Massentierhaltung betrieben werden, die Tiere würden weniger Methan ausstoßen, was den Treibhauseffekt verlangsamen würde. 

Die ganzen Argumente hier habe ich nur umrissen, deswegen möchte ich auch dazu animieren, falls euch das Thema interessiert einfach mal selbst zu googlen.
Ich habe einige Informationen unter anderem von diesen beiden Websites:
Ich möchte mit diesem Post auch definitiv nicht, den veganen Lebensstil aufzwingen, sondern lediglich aufzeigen, was meiner Meinung nach aufmerksame Ernährung ist. Weil diese meiner Meinung nach der veganen Ernährung entspricht, habe ich damit argumentiert.

Über eure Meinung und natürlich auch Fragen freue ich mich übrigens immer gerne.
Eure
 

6 Kommentare:

  1. Liebe Sophie,

    ich finde Ernährung furchtbar spannend. Also natürlich gibt es da das gesundheitliche Zeug, worauf man achten kann... und vielen Menschen wäre es wohl anzuraten, Fertigprodukte und Süßkram durch mehr selbstgekochtes Essen und Obst und Gemüse zu ersetzen.

    Aber auch den ethischen Aspekt darf man eben wie du sagst nicht vernachlässigen. Ich bin zwar keine Veganerin, aber kaufe nur noch bio-Milch, -Joghurt und -Käse, kein Fleisch und Fisch, und esse nur noch Eier von unseren eigenen Hühnern. Honig dagegen finde ich vollkommen okay...
    Aber generell wäre es schon mal ein super Schritt, wenn die billig-Waren verschwinden würden. Vegan zu werden, schreckt ja viele ab... aber dann sollte wenigstens auf Qualität geachtet werden, finde ich.
    Ich finde aber, dass auch eine Ernährung mit tierischem Zeug bewusst sein kann, solange man darauf achtet, wie die Tiere leben. Und auch, wenn man einfach nur den eigenen Konsum an diesen Produkten zurückschraubt, dann ernährt man sich meiner Meinung nach schon bewusst... auch wenn vegan vielleicht die Vollendung dessen darstellt. Aber lieber kleine Schritt als gar keine!
    Und was den Klimawandel angeht, gibt es noch einen weiteren Punkt, der von der Veganität unabhängig ist: Regionalität und Saisonales Essen! Und darauf achte ich verstärkt im Moment.

    Dass du alte Sachen aufträgst, finde ich spitze. Das ist viel nachhaltiger als alles direkt durch vegane Alternativen zu ersetzen. Ich versuche daher auch, möglichst wenig neu zu kaufen :)

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    1. Liebe Tabea,
      ich gebe dir natürlich vollkommen Recht, dass vor allem eine regional-saisonale Ernährung, die vorzugsweise (wie bei dir ja auch) vegetarisch ist, auch zu befürworten ist. Gemüse und Obst kaufen wir (mit seltenen Ausnahmen) sowieso nur auf dem Wochenmarkt und somit ja auch regional und saisonal. Ich meine, wozu brauche ich Äpfel, die einmal um die halbe Welt geflogen sind, wenn ich welche aus dem eigenen Garten oder vom Bauern aus dem Nachbardorf haben kann?
      Neben dem alte Sachen auftragen versuche ich übrigens auch immer, alte Kinderkleidung z.B. im Internet noch weiterzuverkaufen ;)
      Danke für deine Meinung!
      Liebe Grüße,
      Sophie

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  2. "Für mich ist aufmerksame Ernährung aber eine Ernährung, die ALLE Lebewesen einschließt."

    Sorry, aber ... Pflanzen sind auch Lebewesen ......

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    1. Okay, sorry, natürlich sind Pflanzen auch Lebewesen, aber wovon möchtest du denn leben? Von Luft und Liebe?
      Dann ja lieber von Pflanzen in ihrer Reinform und nicht in Form von Fleisch.

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  3. Hallo Sophie :)
    Ging dann doch flott mit dem Artikel, find ich super :)
    Ich finde der Artikel ist dir sehr gelungen.
    Als überzeugte Vegetarierin stehe ich dem veganen Leben grundsätzlich eher skeptisch gegenüber, da eine strikt vegane Lebensweise für mich persönlich zu viele Einschränkungen bedeuten würden. Deshalb finde ich deine Grundsätze sehr gut. Vegan leben ja - aber nur so weit, wie man es ganz persönlich vertreten kann. Und wenn man noch Lederschuhe aus der letzten Saison hat - sei es drum. Was bringt des dir und der Umwelt, wenn du die jetzt wegwerfen würdest und dir wohl möglich sogar noch Plastikschuhe dafür kaufen würdest ;) ;)
    Ich finde es ist auch noch mal ein großer Unterschied, ob man sich "nur" vegan ernährt, oder auch seinen kompletten Lebensstil anpasst.
    Ich ziehe auf jeden Fall den Hut vor allen Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse so wahnsinnig anpassen, dass sie nicht nur sich, sondern der ganzen Umwelt Gutes tun. Das tolle an den ganz vielen überzeugten Veganern ist ja, dass sie das Ganze gar nicht als Einschränkung sehen ... Geht es dir da genauso?

    Liebe Grüße

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    1. Hallo Finja,
      danke für deine Komplimente. Ich hatte irgendwie nach deiner Frage das Gefühl, dass ich das Thema einfach mal aufgreifen will und dann habe ich den Text einfach mal runtergeschrieben :D
      Ich stimme dir auf jeden Fall zu, dass Vegane Ernährung und ein veganer Lebensstil etwas ganz unterschiedliches ist, deswegen wollte ich es auch noch einmal explizit erwähnen.
      Ernährungstechnisch würde ich selbst auch sagen, dass es für mich keine Einschränkung ist. Wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat, weiß, wo man was kauft und seine Lieblingsrezepte gefunden hat, ist man in einer Routine drin und es ist gar nicht schwer.
      Da ich ja wie gesagt nur den Fokus (erstmal) hauptsächlich auf die Ernährung gelegt habe, ist es für mich z.B. beim Kleidungskauf immer noch eine Einschränkung, wenn ich sehe dass z.B. der schöne Schal dann doch 30% Wollanteil hat.
      Naja, aber ich denke, das kommt mit der Zeit dann auch irgendwann.
      Ich finde es auf jeden Fall gut, dass du immerhin Vegetarierin bist, das war ich anfangs auch ;)
      Liebe Grüße,
      Sophie

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Hey, danke dass du den Post gelesen hast! Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen :) Deine Sophie